Am 10. September 2022 führen Hannah Kordes und Christine Pavlic vom Linzer Hauptplatz zur Klimaoase-Linz-Lustenau (Klimaachsen-Walk im Rahmen der Climate Action Days in Linz). Dabei besuchen sie auch Insect City. Zeitgleich findet dort die nächste Sensenmahd statt, wenn auch auf kleinerer Fläche aufgrund von Bauarbeiten.
Quer durch Insect City in der Posthofstraße verlegten Arbeiter über den Sommer eine Leitung, ein Drittel der Fläche wurde umgegraben und die Vegetation auf Null gesetzt. Die maximale Störung hat stattgefunden, das untere liegt oben, und alles ist grau und braun. So eine nackte, unbepflanzte Stelle wird von den meisten Menschen als unschön empfunden. Ein Paradies stellt mensch sich anders vor, nämlich bewachsen, und deswegen greift man nach Fertigstellung solch einer Grabung in die Tüte und streut kräftig Samen aus – meist hochgezüchtete Spezialgrasmischungen, bestehend aus drei Gräserarten. Nachher ist es paradiesisch grün und vor allem: artenarm.
Diesmal gab es nach der Grabung, anders als sonst üblich, keine großzügigen Gaben Sortengrases, sondern der Boden blieb ohne Ansaat durch den Menschen und auch ohne Humus. Erwünschtes Nichtstun nach Abschluss der Bodenarbeiten. Offener Boden, der mich neugierig macht, weil dort keine „Begrünungsverfahren“ stattgefunden haben. Ab jetzt kann beobachtet werden, welche Pflanzen und Tiere sich in welcher Reihenfolge von allein ansiedeln, und wie lange das dauert.
Wo auch immer du dich anhängst (beim Walk oder bei der Mahd), ein Zusammentreffen von Klimawalkern und Sense ist äußerst wahrscheinlich.
Zum Anhören im Kultur- und Bildungskanal von Radio FRO/Architekturforum on air: „Ka gmahde Wiesn“. Sarah Praschak mit mir im Gespräch über das Wiesennetz Univiertel, Insect City und das Sensenmähen.
Wenn du mit der Sense mitmähen möchtest, kannst du dich hier anmelden!