Pfarrgemeinde Urfahr-St. Josef – Kirche am Fluss

LinzerInnen kennen die Kirche in Urfahr, direkt an der Donau, neben AEC Rampe und Stadtwerkstatt.

In der Pfarrgemeinde Urfahr-St. Josef sprudelt das Leben, und von Gebärdenübersetzung bei Gottesdiensten bis zur Abholstation für Gemüsekisten aus solidarischer Landwirtschaft (Gmias) gibt es einen interessanten Strauß an Angeboten. Die Pfarre nimmt Verantwortung für die Schöpfung wahr und entwickelt nachhaltige Lebensstile, seit 2021 ist sie Klimabündnis-Pfarrgemeinde.

Und nun knüpft sie sich ins Wiesennetz, löst zwei Rasenflächen aus dem Vielschnitt mit Rasenmäher heraus und stellt auf Wiese mit Sensenmahd um.

Die Ausgangslage

Zwei Stellen dürfen sich zu Blumenwiesen und zur Tankstation und Kinderstube für Schmetterlinge und Co. entwickeln. Diese kleinen Inseln mitten in der Stadt sind wichtige Trittsteinbiotope und beleben das Stadtbild, zudem sollen sie als Staubfilter und Befeuchtungsfläche dienen. Jeder hat schon erlebt, wie die Winde im Sommer über knochentrockenen braunen Rasen wehen, auch Tieren wird es hier zu heiß. Hohes Gras und Kräuter sind „hochwachsendes Wasser“ und bieten neben Nahrung den überlebenswichtigen Schatten für kleine Geschöpfe – eine lebensfreundliches Umfeld möchten wir unterstützen, wo nur möglich.

Bei einem ersten Treffen im Winter überlegen wir, wie die Umwandlung am besten gelingen könnte, und einigen uns auf eine Wiesen-Neuanlage neben dem Gemeindesaal, und eine „kontrollierte Verwilderung“ unter den Birken.

Die eine Wiese wird neu angelegt, das heißt: Umbruch der Rasennarbe und Einsaat von Wiesenblumensamen (Saatgut von Voitsauer Wildblumen, Rewisa).

Urfahr St. Josef Grünstreifen Winter 2023
Urfahr St. Josef Birkenallee Winter 2023

Auf der zweiten Wiese, im Baumschatten der Birkenallee, wird nur die Mahdhäufigkeit auf zwei Schnitte im Jahr reduziert und beobachtet, was sich dort an Pflanzen von selber einfindet.

Die Neuanlage im März 2024 ist lustig und schweißtreibend, es versammeln sich einige liebe Menschen aus der Pfarre und gemeinsam wird umgegraben, gesät und gewalzt, alles händisch und mit der nötigen Hingabe. Schließlich bebauen wir einen Garten.

Hoffen und Warten

Neuanlagen sind immer auch ein Abenteuer. Passt das Saatgut zum Standort, werden sich Bestäuber einfinden, gibt es in der Umgebung genug Nistplätze für Wildbienen, wird sich die Wiese auch selbst erhalten? Wir wissen weder, wie der Regen in den nächsten Wochen ausfallen wird, noch wie hungrig die Vögel die Saat aufpicken werden. Was es immer braucht, ist Geduld und Vertrauen, denn nicht jedes Samenkorn keimt sofort, und nicht jedem Geschöpf passt das, was wir Menschen uns einbilden. So gut wir beim Konstruieren und Planen oft zu sein glauben, können wir bei manchen Prozessen nur hoffen und abwarten. Ein Pfad zu mehr Artenreichtum ist gelegt, und auch zum gemeinsamen Tun bei der Pflege dieses kleinen Schatzes.

Zwei mal im Jahr, im Sommer und im Herbst, wird im Team die Sense und der Heurechen geschwungen. Zu den Sensentreffen sind alle Interessierten herzlich eingeladen, Termine und Anmeldemöglichkeiten findest du hier und in der Pfarrgemeinde Urfahr-St. Josef.


Unsere Gemeinde ist ein Ort der Erfahrung Gottes. Als Kirche in Fluss werden wir das Reich Gottes immer nur teilweise erkennen und leben. Wir suchen zu erkennen, wohin der Geist Gottes unsere Gemeinde führen will.

Leitbild der Pfarrgemeinde Urfahr-St.Josef

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